Skitour Zufallspitze - Monte Cevedale
Heute sollte es eine der Zufallspitzen (Monte Cevedale) im Ortler Gebiet sein. So weit so gut, doch zu Beginn steht wie immer ein relativ frühes Aufstehen auf dem Programm, was nicht immer meine Stärke ist.
Doch bei dem heute guten Wetter schaffen wir es gegen 7:00 Uhr in den Dacia.
Unsere Fahrt geht von Mals aus durch das schon frühlingshaft wirkende Vinschgau bis wir dann nach ca. 1 Stunde Autofahrt ins Martelltal beim Berghotel Enzian (2051) einen Parkplatz finden.
Der erste Anstieg zur Zufallhütte (2265) wird von uns beiden noch gemeinsam gemeistert, er ist auch der skitechnisch schwerste Teil der ganzen Unternehmung, was mir komischerweise immer nur Wenige glauben.
Kurz nach der Hütte muss man sich entscheiden, ob man linker Hand über die Marteller Hütte die Zufallspitze westlich umgeht oder on man leicht rechts haltend zum Rifugio Gianni Casati aufsteigt,
um von da etwas flacher auf den Grad zwischen Zufallspitze und Monte Cevedale (mein Name für die südliche Zufallspitze sozusagen) zu gelangen. Egal wie man die beiden Gipfel nennen mag, beide Touren sind wunderschön.
Wie dem auch sei, heute beschreibe ich euch die erste Variante.
Nina geht noch etwas mit ihren Schneeschuhen mit, dann trennen sich unsere Wege.
Ich gehe an der Marteller Hütte großzügig vorbei, um nicht vom Kaiserschmarrn Geruch abgelenkt zu werden. Man geht recht geradelinig immer auf die Zufallspitze zu, sollte man nicht mehr so viel Lust haben,
hier einfach einer der sicherlich vorhandenen größeren Gruppen auf die Cima Marmotta (Köllkuppe, 3327) linker Hand folgen - auch eine schöne Tour.
Je nachdem wie eisig der Gletscher ist kommt man dem höchsten Punkt unter der Zufallspitze geradelinig oder am rechten Rand schnell näher.
Doch noch ist es nicht geschafft, ich sehe das Skidepot, sprich den von mir so genannten Cevedale Sattel, doch davor muss man noch ca. 100 Höhenmeter wieder abfahren.
Gedacht, gemacht...
Ich entschließe mich dazu nicht abzufellen. Da meine Felle an manchen Stellen meiner Frisur ähneln ist das keine so schlechte Idee und wenn man einigermaßen Kante fahren kann...perfekt.
Weitere vielleicht 200 Höhenmeter angenehmer Aufstieg und man gelangt zu vorher genanntem Sattel genau zwischen dem Monte Cevedale im Süden und der nördlich davon gelegenen Zufallspitze.
Der Sattel liegt ca. 80 Höhenmeter unterhald der beiden Gipfel, heute möchte ich aber zuerst auf die Zufallspitze, also die nördlichere der beiden. Dank eines kleinen Umschwungs ist das Wetter heute leider nicht mehr das beste und so bin ich wiedermal alleine am Gipfel. Die Spur ist der guten Tage davor geschuldet aber wunderbar ausgetreten und man kommt recht einfach zum Gipfel der Zufallspitze auf 3757 Metern.
Zurück zum Skidepot geht es recht schnell. Nun hat man mehrere Möglichkeiten, zum einen wieder anfellen und linkerhand noch fast bis zum Grad des Cevedale laufen, oder das ganze zu Fuß, denn von hier hat man auch beide Abfahtsmöglichkeiten. Die schönen Fotos stammen von einer Tour aus dem Jahr zuvor, bei der ich die heutige Abfahrt als Aufstiegsroute nahm, sonst hättet ihr heute nur grauen Berg auf grauem Hintergrund gesehen. Der Grad zum Gipfelkreuz des Monte Cevedale ist wunderschön, der Blick gen Süden, das Adamello Massiv, rechts davon kann man sogar den Piz Palü in der Berninagruppe ausmachen - einfach lohnend.
Heute entschließe ich mich für die Abfahrt Richtung Rifugio Gianni Casati, den Gegenanstieg kann man sich bei dem Wetter gerne schenken.
Lediglich die ersten ca. 60-80 Höhenmeter können sehr vereist sein, danach ist man auf einer weißen Autobahn Richtung Rifugio (3254m).
Auch hier hat man viele weitere Möglichkeiten, von den üblichen Späßen im Winterraum dieser Hütte, bis hin zu vielen Abfahrtsmöglichkeiten.
Man kann auch mit wenig Gegenanstieg östlich in das Skigebiet von Sulden queren, die Suldenspitze mitnehmen und sich von seiner Frau
nach bester Pistenabfahrt in Sulden abholen lassen - ich wollte es nur erwähnt haben an dieser Stelle.
Ich entscheide mich heute nicht ganz bis zum Rifugio zu rollen und die langgezogene Abfahrt über den Zufallferner zu machen, diese führt einen technisch unschwierig unterhalb
der Zufallspitze wieder zurück bis kurz oberhalb der Marteller Hütte.
Von hier geht als auf dem bekannten Weg mit kleinen Gegenanstiegen wieder zurück Richtung Parkplatz, die coolsten Abschnitte der Abfahrt warten sogar noch hinter der Zufallhütte.
Irgendwo auf diesen Stück treffe ich auch Nina wieder und wir sind so gegen 16 Uhr wie fast immer am hoffentlich anspringenden Minivan.
Insgesamt eine super schöne Tour: Hochgebirge, alles fahrbar und keine Tragepassagen, grandiose Ausblicke und wenn man will zwei einladende Hütten. Lawinenmäßig normalerweise relativ ungefährlich und man hat
viele Möglichkeiten kleinere 3000er zu machen, sollte einem die Kraft ausgehen.
Ihr könnte mir gerne Fragen zur Tour stellen oder zu anderen Gipfeln dieser Gegend.
Ich suche auch immer Leute, mit denen ich einmal auch anspruchsvollere Touren machen kann, bei denen man nicht so gerne alleine ist.
Also meldet euch gerne, wer sich angesprochen fühlt.
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Länge der Tour: ca. 28 km |
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Höhenmeter: ca. 1800 |
Ihr könnt mir gerne einen Kommentar schreiben.
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